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Ohne sie rollt nichts beim Bürgerbus

Verkehr Freiwillige berichten vom Ehrenamt – Dringend neue Fahrer in Wildeshausen gesucht
Von JANA BUDDE
Wildeshausen - Fünf Tage die Woche sind sie unterwegs, von morgens 8 bis abends 19:00 Uhr: die Bürgerbusse in Wildeshausen. Zwei Linien werden dabei bedient. Damit das funktioniert, braucht es viele Ehrenamtliche. Zwei von ihnen sind Bernd Badur und Jens Frieß. Beide engagieren sich seit vergangenem Jahr als Fahrer und haben Spaß daran.
Er sei früher schon beim „Hatter Büfett“ ehrenamtlich gefahren, sagt Badur, durch Corona sei dies weniger geworden. Vergangenes Jahr habe er dann mit der Wildeshauser Freiwilligen Agentur „mischMit“ nach einem neuen Ehrenamt gesucht, erinnert sich der 66-jährige Rentner.
Dann sei es schnell gegangen. 3 Stunden später habe er bereits eine E-Mail von Jochen Hoppe, Vorsitzender des Bürgerbus Vereins, bekommen.
Weil er aktuell viel Zeit habe, wollte er etwas Ehrenamtliches machen, sagt Frieß. Über einen Fragebogen bei der Freiwilligen Agentur ist der 56-jährige Wildeshauser auf den Bürgerbus gekommen.
20 Fahrer aktuell
Vorab werden die neuen Ehrenamtlichen, die mindestens 21 Jahre alt sein müssen, gründlich untersucht, ob sie fit genug für den Fahrerposten sind. Alle 5 Jahre wird die Untersuchung wiederholt. Einen Personenbeförderungsschein, ein kleines Führungszeugnis – und schon kann es losgehen. Die anstehenden Kosten übernimmt der Verein - wobei das Führungszeugnis für Ehrenamtliche kostenlos ausgestellt wird. Die Ausbildung gehe schnell, sagt Frieß. Man fahre zuerst nur mit, dann begleitet und schließlich allein.
Die Freiwilligenagentur sucht immer mal wieder nach Bürgerbusfahrern. Viele seinen aber von der Verbindlichkeit abgeschreckt, berichtet „mischMit“ Leiter Thorben Kienert. Dabei werde der Einsatzplan weit im Voraus gemacht, sagt Frieß und die Ehrenamtlichen können auch sagen, wann sie keine Zeit haben. In der Regel macht ein Freiwilliger eine Fahrt pro Woche.
Damit das funktioniert, braucht der Verein pro Woche mindestens 15 Fahrerinnen und Fahrer, sagt Vorsitzender Hoppe, denn täglich gibt es drei Schichten. Es falle jedoch immer mal wieder jemand aus. Aktuell hat der Verein 20 Fahrer – davon zwei Fahrerinnen. Zwei hören wahrscheinlich dieses Jahr noch auf, weitere im kommenden Jahr, blickt Hoppe voraus. Es werden also dringend neue Freiwillige gesucht.
„Kriegt viel zurück“
Man muss Spaß haben am Fahren und mit Leuten umgehen können, schildert Badur die Voraussetzungen und sagt selbst über sich – er habe schon alles gefahren, außer einen Traktor. Beim Bürgerbus gebe es quasi keine Tour ohne interessante Gespräche mit Kunden, so der Huntloser.
Das bestätigt auch Frieß: eine der wichtigsten Motivationen für mich: „die Menschen, die den Bürgerbus nutzen, sind sowas von dankbar. Man kriegt sehr viel zurück“. Viele ältere Menschen würden das Angebot nutzen. „Die Generation braucht uns jetzt. Man kann mal was zurückgeben, findet der 56-jährige.
Mitnahmemöglichkeiten
Die Bürgerbusse in der Stadt Wildeshausen verfügen über 8 Sitzplätze. Es gibt einen festen Kindersitz, jedoch keine Möglichkeit, Babys mitzunehmen – es sein denn, die Eltern bringen eine Babyschale mit. Hier seinen Eltern oft nicht einsichtig, sagt Vorsitzender Jochen Hoppe, doch so seien die Vorschriften.
Im neuen Bus kann auch ein Rollstuhl angeschnallt werden - wie wichtig das ist, hätten die Ehrenamtlichen beim jährlichen Fahrsicherheitstraining festgestellt, als das Bremsen und Ausweichen geübt wurde, so Hoppe. Er habe dabei im nicht angeschnallten Rollstuhl gesessen – nur er selbst hatte einen Gurt angelegt. Der Rollstuhl sei beinahe umgefallen, ein Rad gebrochen. Im Normalfall geht es aber natürlich während einer Fahrt ruhiger zu, die Durchschnittgeschwindigkeit betrage 26 km/h.