Bürgerbus knackt Rekorde: Fahrgast Nummer 100.000 begrüßt

Fahrgast Nummer 100.000 und 10.000: Der Bürgerbus Wildeshausen ehrte stellvertretend zwei Stammkunden. © bor

Der Wildeshauser Bürgerbus hat gleich zwei Rekorde geknackt: Neben Fahrgast Nummer 100.000 seit Bestehen des Vereins wurde auch der 10.000ste Fahrgast des Jahres begrüßt.

Wildeshausen – Fahrgast Nummer 100.000 und 10.000: Der Wildeshauser Bürgerbus hat jetzt gleich zwei Rekordmarken geknackt. Die Ehrenamtlichen haben sowohl ihren 100.000sten Passagier seit der ersten Fahrt im Jahr 2011 befördert als auch erstmals die Marke von 10.000 Fahrgästen in einem Jahr erreicht. Stellvertretend wurden dafür am Mittwoch bei einem Pressetermin zwei Stammkunden ausgezeichnet: Erika Ertelt und Roswitha Stieglitz.

„Immer noch gibt es ja welche, die sagen: Der Bus fährt immer leer“, wunderte sich Volkmar Hafemann, Fahrer der ersten Stunde und lange Zeit zweiter Vorsitzender, angesichts dieser Zahlen. „Manchmal könnten wir sogar einen 20-Sitzer gebrauchen“, berichtete er aus dem Alltag.

„Dankbar, dass es den Bürgerbus gibt“

Darin spielt der Bürgerbus sowohl bei Ertelt als auch Stieglitz eine große Rolle. Erstere ist 87 Jahre alt und zweimal pro Woche mit den ehrenamtlichen Fahrern unterwegs. Vom Prinzessinnenweg geht es eigentlich überall in Wildeshausen hin – und sei es zum Einkaufen an den Westring. „Ich bin froh und dankbar, dass es den Bürgerbus gibt“, sagte Ertelt. Sie sei schon mit den ersten Fahrzeugen gefahren.

Auch Stieglitz ist seit mehreren Jahren Stammkundin. Sie kann nicht mehr so gut sehen, sodass sie kein Auto mehr fahren kann. Da kam das ehrenamtlich organisierte Angebot wie gerufen. „Ich bin eine begeisterte Mitfahrerin. Auf den Bürgerbus kann man sich verlassen“, betonte die 82-Jährige.

Weitere Fahrer gesucht

Die beiden Seniorinnen stehen stellvertretend für viele Passagiere, aber dazu gehören auch Schüler, Familien und Menschen, die mit dem Deutschlandticket unterwegs sind – das gilt nämlich auch im Bürgerbus. Dessen Fahrer sind stolz, die beiden Rekorde nun geknackt zu haben. Zumal die 10.000er-Marke schon im vergangenen Jahr fast erreicht worden war. Damit liegt der Verein stabil über dem Niveau der Jahre vor den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

Wesentliches Element für den Erfolg sind die Ehrenamtlichen, die sich hinters Steuer setzen. Davon stehen zurzeit 22 zur Verfügung. Allerdings ziemlich wenige Frauen. „Als wir angefangen haben, war die Frauenquote recht hoch, so bei 60 Prozent“, erinnerte sich Kassenwart Norbert Fellner. Inzwischen bewege sie sich um die zehn Prozent. Er hofft, dass sich künftig mehr Frauen dem Team anschließen. Weitere Infos auf buergerbus-wildeshausen.org.